Willst du mit mir gehen: Ja? Nein? Vielleicht? Der Langstock und ich haben eine schwierige Vergangenheit. Eifersucht. Gesellschaftlicher Druck. Die üblichen Dramen eben. Wie wir uns schließlich näher kamen, erfährst du einen Klick weiter!
Pssst, das sagt man nicht! Darf ich über mein Handicap sprechen?
Darf man über das eigene Handicap sprechen? Darf man sich darüber beschweren? Sich damit identifizieren? Es offen zeigen? Zugeben, dass es schwer sein kann? Und wenn man darf, sollte man auch? Diesmal setze ich mich mit sieben Fragen auseinander, die viele Menschen mit Behinderung (sich) stellen.
Hochgradig sehbehindert ist wie jeden Tag Halloween – Mein Leben mit Handicap #3
Meine Welt sieht etwas anders aus. Hier meine Brille. Mal aufsetzen? Trau dich! Sie zeigt dir, wie es ist, fast blind durchs Leben zu gehen. Passend zu Halloween beleuchte ich gruselige, paranoide und zwielichtige Aspekte und wir führen sogar ein kleines Experiment durch...
Menschen helfen Menschen
Manchmal bin ich regelrecht starr vor entsetzter Faszination, wie fortschrittlich und rückständig unsere moderne Welt zeitgleich sein kann… die Menschheit fliegt zum Mond, heilt Krankheiten, taucht bis in unendliche Tiefen, transferiert das analoge Leben auf die digitale Ebene und doch ist die Inklusion von gehandicapten Menschen größtenteils noch in Kinderschuhen unterwegs. Und das meine ich nicht (nur) auf öffentlicher Ebene, sondern in der Gesellschaft an sich. Andauernd begegnen mir Ignoranz, Unwissenheit, Desinteresse und hilfloses Stillstehen. Die einen interessiert es nicht, dass es auch Menschen mit Behinderung gibt, solange in ihrem Leben alles glatt läuft, andere sind nicht aufgeklärt, viele wissen nicht, wie sie darauf reagieren sollen und einige wenige wollen gerne helfen, trauen sich aber nicht.
Das tägliche Halloween
Ich lebe in einer Welt, die von eigenartigen Wesen bevölkert wird. Jeden Tag umgeben sie mich, wohin ich auch gehe. Auf dem Weg ins Büro, beim Spazierengehen in der Pause, bei Kinobesuchen, im Supermarkt… IMMER! ÜBERALL! Nur nicht zu Hause, da bin ich vor ihnen sicher. Dort können sie mich nicht beobachten, sie, die unsichtbare Gesichter haben und identitätslos sind. Ja, oft richten sie ihre neugierigen, verurteilenden, drohenden, gierigen, verachtenden, wohlwollenden, freundlichen oder abschätzenden Blicke auf mich… Blicke, die ich nur spüren, nicht aber erkennen kann. Sie sind der Grund, weshalb ich mich häufig gefangen fühle und etwas verfolgt. Gefangen in mir, verfolgt von gesichtslosen Individuen, die alles und nichts von mir wollen.
Falsche Freundlichkeit ist wie ein Äffchen mit geladener Waffe
Ich bin es manchmal wirklich leid, dass sich ein großer Haufen der Menschen, die mich umgeben, so oft wie Kinder benehmen, wie Heranwachsende aber mit Eigenverantwortung. Als würde man einem Äffchen eine geladene, entsicherte Waffe geben. Diese Knarre kann nicht nur eine Metapher für Verantwortung sein, sondern auch für Freundlichkeit oder das Bedürfnis, es allen recht zu machen. Das geht schon aus Prinzip nicht, weil „alle“ einen selbst inkludiert und der scheinbare Verzicht oder die Großzügigkeitsillusion schließen diesen falschen Märtyrer vom Gesamten aus. Ich wünschte, die meisten würden einmal ihr Handeln reflektieren und erkennen, dass ein unaufrichtiges JA viel schlimmer und schädlicher als ein ehrliches NEIN ist.
Wir sind alle verrückt!
Verrücktheit und Normalität in Relation gesetzt... Verrückt, VERRÜCKT, VER-RÜCKT – hast du dir auch schon einmal Gedanken über dieses Wort und seine Bedeutung gemacht? Auf den ersten Blick beschreibt es, wenn etwas nicht der Norm entspricht, wenn etwas nicht passt, nicht stimmig ist, nicht normal, wenn etwas merkwürdig, eigenartig, seltsam ist. Etwas, das eigentlich einen festen Platz hat, wurde verschoben und an eine andere Stelle gerückt – ver-rückt! Vielleicht denkst du jetzt gerade an das Spiel „Das verrückte Labyrinth“ - aber was hat das mit uns zu tun? Wieso sind wir alle verrückt?