Auf der Suche nach dem passenden Weg für mich und meine Sehbehinderung habe ich viele Stationen passiert, die prägende Eindrücke hinterlassen haben. So möchte ich Jetzt das Gelernte und Erlebte in Einklang bringen und entwickle meinen (selbst)inklusiven Lebensweg weiter.
Schrei nach Inklusion oder nur ein paar Narben
Blindenklischees: sie tun weh, rauben meine Identität, nehmen mir meine Würde und hinterlassen Narben. Darum schreit alles in mir nach Inklusion. Lest selbst, wie Vorurteile wirken und wie man sie abbauen kann.
Mein Weg zur Selbstinklusion
Früher verhielt Ich mich zu meiner Sehbehinderung wie die Gesellschaft Behinderten gegenüber. Im besten Falle semi-inklusiv. Die vergangenen fünf Jahre setzte ich mich intensiv und bewusst mit meinen fast blinden Augen auseinander, etwas, das ich zuvor immer nur beiläufig getan hatte. Eher als Begleiterscheinung, die mich viel Energie kostete. Nun berichte ich von meinen Erfahrungen.
Pssst, das sagt man nicht! Darf ich über mein Handicap sprechen?
Darf man über das eigene Handicap sprechen? Darf man sich darüber beschweren? Sich damit identifizieren? Es offen zeigen? Zugeben, dass es schwer sein kann? Und wenn man darf, sollte man auch? Diesmal setze ich mich mit sieben Fragen auseinander, die viele Menschen mit Behinderung (sich) stellen.
Ich will nicht ein normales Leben führen. Ich will MEIN normales Leben führen.
Mit Handicap muss man sich ständig beweisen, alles auf die Reihe kriegen. Sonst wird man für schwach und hilflos gehalten, oder?
Menschen helfen Menschen
Manchmal bin ich regelrecht starr vor entsetzter Faszination, wie fortschrittlich und rückständig unsere moderne Welt zeitgleich sein kann… die Menschheit fliegt zum Mond, heilt Krankheiten, taucht bis in unendliche Tiefen, transferiert das analoge Leben auf die digitale Ebene und doch ist die Inklusion von gehandicapten Menschen größtenteils noch in Kinderschuhen unterwegs. Und das meine ich nicht (nur) auf öffentlicher Ebene, sondern in der Gesellschaft an sich. Andauernd begegnen mir Ignoranz, Unwissenheit, Desinteresse und hilfloses Stillstehen. Die einen interessiert es nicht, dass es auch Menschen mit Behinderung gibt, solange in ihrem Leben alles glatt läuft, andere sind nicht aufgeklärt, viele wissen nicht, wie sie darauf reagieren sollen und einige wenige wollen gerne helfen, trauen sich aber nicht.