Seit genau einem Jahr kennzeichne ich mich als hochgradig sehbehindert. Damit nehme ich den Richtern des Alltags, meinen Mitmenschen, ihr heißgeliebtes Stempelkissen weg und drücke mir selbst eine fette Markierung auf die Stirn. Das hat positive und negative Effekte, es schützt mich vor früherer Aggression, beraubt mich meiner Individualität, hilft und schadet mir und verändert mein Leben – und zwar so:
Im unsichtbaren Käfig
Kürzlich und nicht zum ersten Mal fragte mich jemand, wie das Leben mit Sehbehinderung denn so sei. Ja, fragte ich mich kurz in Gedanken, wie ist es eigentlich? Gute Frage – schwierige Frage.